Mit dem Kolloquium möchte die Skulpturensammlung einen ihrer wichtigsten Förderer ehren: Paul Arndt, 1865 in Dresden geboren und 1937 in München gestorben. Arndt hat sich als Klassischer Archäologe vornehmlich mit antiker Ideal- und Porträtplastik befasst und versucht, antike Bildwerke systematisch durch Fotografie zu erschließen. In gleich mehreren Lieferungswerken sind die unter seiner Leitung entstandenen Fotos samt den zugehörigen Kommentaren der Fachwelt vorgelegt worden; sie stellen auch heute noch eine für die archäologische und kunsthistorische Wissenschaft unverzichtbare Quelle dar. Als einer der besten Kenner des europäischen Kunstmarktes in der Zeit von 1890 bis etwa 1930 war Arndt außerdem unablässig bestrebt, sein Spezialwissen auch seiner Heimatstadt zugutekommen zu lassen. Die Skulpturensammlung verdankt Arndts Expertise und Vermittlung mehr als 20 hochkarätige Werke antiker Bildhauerkunst.
Donnerstag, 16. November
14.00 Begrüßung und Einführung
1. Paul Arndt und seine Kunden sowie Kollegen
14.30 C. Grønne (Kopenhagen): „The Danish Connection.“ Paul Arndt and his collaboration with brewer Carl Jacobsen and the Ny Carlsberg Glyptotek in Copenhagen
15.15 K. Knoll (Dresden): „Keinen Moment zaudern!“ Paul Arndts Verdienste um die Dresdner Antikensammlung
16.20 S. Wetzig (Dresden): Sachsen – Archäologen – Kunsthändler. Paul Hartwig und Paul Arndt im Zusammenspiel
17.05 G. Gerleigner (Erlangen): „Arndt at War.“ Paul Arndt, Kronprinz Rupprecht und einige archäologische Aktivitäten Bayerns im Ersten Weltkrieg
17.50 S. Al Jarad (Freiburg): Bedeutsam oder begehrt? Paul Arndts und Ludwig Pollaks Bewertungen antiker Skulptur und ihre Auswirkungen
Freitag, 17. November
2. Paul Arndt als Wissenschaftler
9.30 R. Krumeich (Bonn): „Eine Art eigenen archäologischen Instituts.“ Zu Kontext und Bedeutung des von Paul Arndt initiierten Porträtwerks (Arndt/Bruckmann)
10.15 R. Sternke (Berlin): Die Arndts archäologischen Texten immanente Ästhetik
11.00 J. Deterling (London): Brunn-Bruckmann, das Corpus Statuarum und dessen Potential für Provenienzforschung
11.45 S. Kansteiner (Dresden): Paul Arndts Beurteilung griechischer Idealplastik. Ein Florilegium
3. Sammeln als Passion
14.15 Á. Nagy (Budapest): Arndt und Budapest I: Arndt als Händler und Connoisseur
15.00 H. R. Goette (Berlin): Arndt und Budapest II: Beobachtungen zu Arndts Skulpturensammlung
16.00 J. Lang (Leipzig): Wissen durch Sammeln. Paul Arndt und die antike Glyptik im frühen 20. Jahrhundert
16.45 A. Heinemann (Tübingen): „Verkaufen ist nämlich kein angenehmer Zustand.“ Paul Arndt und seine Scherbensammlung im Netzwerk des wilhelminischen Kunsthandels
Tagungsort: Residenzschloss Dresden | Hans-Nadler-Saal Taschenberg 2, 01067 Dresden Kontakt: sascha.kansteiner@skd.museum | 0351 49149743