Von der Grabungsfläche in die Arbeitsvermittlung
Dr. Emel Aksoy ist Arbeitsvermittlerin und stellvertretende Teamleiterin im Jobcenter Hagen
Was haben Sie wo studiert?
Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Orientalische Kunstgeschichte in Bonn und Berlin, Promotion in Klassischer Archäologie in Köln.
Was waren Ihre bisherigen beruflichen Stationen?
Während des Studiums und der Promotion habe ich als Studentische Hilfskraft in Bibliothek und Diathek sowie als wissenschaftliche Hilfskraft auf diversen Ausgrabungen gearbeitet. Als weitere Nebenjobs zur Finanzierung des Studiums habe ich Nachhilfe gegeben, war bei der Post und im Verkauf/Versand und als Raumpflegerin tätig.
Was war Ihr Berufsziel während des Studiums? Hat sich Ihr Berufsziel während des Studiums verändert? Wie haben Sie sich während des Studiums beruflich orientiert?
Mein Berufsziel während des Studiums war die Leitung einer Ausgrabung. Ich war aber stets offen für andere Berufsfelder und habe nebenbei immer in anderen Bereichen gearbeitet.
Wie haben Sie den Übergang in die berufliche Tätigkeit nach dem Studium empfunden?
Eher verwirrt und hilflos.
Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus? Was sind Ihre derzeitigen Aufgaben?
Ich bin Arbeitsvermittlerin und stellvertretende Teamleiterin im Jobcenter Hagen und habe dort viele Jahre Flüchtlinge und Migrant*innen sowie Jugendliche unter 25 Jahren betreut.
Seit einem Jahr bin ich in der regulären Arbeitsvermittlung und betreue ca. 250 Kund*innen und ebenfalls eine Maßnahme mit Ziel einer Qualifizierung bzw. Förderung der beruflichen Weiterbildung. Als Zusatzaufgabe führe ich Erstgespräche bei den Geflüchteten aus der Ukraine durch.
Was können Archäolog*innen nach dem Studium besonders gut? Was nutzen Sie von diesen Kompetenzen für Ihre aktuelle Tätigkeit?
Netzwerke aufbauen, ganzheitlich Denken und Planen, Stärken und Kompetenzen stetig ausbauen, gut und präzise analysieren und schreiben.
Was hätten Sie im Studium, aus heutiger Sicht, anders gemacht?
Mehr Auslandserfahrungen gesammelt und Sprachen intensiver vertieft.
Welchen persönlichen Tipp können Sie Studierenden des Fachs Archäologie geben, damit sie den für sie passenden Job finden?
Die besten im Studium erworbenen Kompetenzen mitnehmen und immer den Horizont erweitern.
Sich nicht strikt an der roten Linie entlangarbeiten, sondern Neues ausprobieren und mehr Freestyle erlauben:
KEINE LOCKEN ZÄHLEN!