Von der Anthropologie in die freie Wirtschaft
Johanna Kranzbühler M.A. ist Anthropologin und hat sich nach einer Phase der Freiberuflichkeit in die freie Wirtschaft orientiert, wo sie nun für Datenschutz zuständig ist.
Was haben Sie wo studiert?
Uni Mainz, Physische Anthropologie, Ethnologie und Vor- und Frühgeschichte
Was waren Ihre bisherigen beruflichen Stationen?
Freiberuflichkeit als Anthropologin abwechselnd mit projektbezogenen, befristeten Anstellungen, unterbrochen von fachfremden Anstellungen, derzeit unbefristet(!) fachfremd angestellt.
Was war Ihr Berufsziel während des Studiums?
„Forscherin“
Hat sich Ihr Berufsziel während des Studiums verändert?
Nein
Wie haben Sie sich während des Studiums beruflich orientiert?
Über Grabungspraktika
Wie haben Sie den Übergang in die berufliche Tätigkeit nach dem Beruf empfunden?
Zunächst recht geschmeidig, da es immer genug zu tun gab, um sich mit der Profession als solcher zu beschäftigen. Mittelfristig fiel mir auf, dass das meiste davon unbezahlt stattfindet und ein Markt für meine Dienstleistung und auch ein ernsthafter Stellenmarkt quasi nicht vorhanden sind.
Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus? Was sind Ihre derzeitigen Aufgaben?
Ich bin in der freien Wirtschaft als Unternehmensberaterin für Datenschutz tätig und unterstütze Organisationen dabei, gesetzeskonform mit personenbezogenen Daten umzugehen. Hierfür erstelle ich z.B. Formblätter mit Informationstexten, Frage unternehmensinterne Prozesse ab und prüfe Verträge.
Was können Archäolog*innen nach dem Studium besonders gut?
Schwierig, ich kenn sie ja nicht alle... Die klassischen geisteswissenschaftlichen Softskills.
Was nutzen Sie von diesen Kompetenzen für Ihre aktuelle Tätigkeit?
Sachverhalte erfassen, abstrahieren und auf ähnliche Situationen anwenden. Effizientes Einarbeiten in unbekannte Sachverhalte. Nachhakende Denkweise. Präzises Formulieren.
Was hätten Sie im Studium, aus heutiger Sicht, anders gemacht?
Die Wahl des Studienfachs und -ortes.
Welchen persönlichen Tipp können Sie Studierenden des Fachs Archäologie geben, damit sie den für sie passenden Job finden?
Macht euch bewusst, dass massiv über den Bedarf hinaus ausgebildet wird. Wie im richtigen Leben auch, kommen auch in der Archäologie diejenigen weiter, die, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Es ist daher keine Schande, sich fachfremd zu orientieren. Manchmal ist es sogar besser so